Wertvolles Nass: Optimierung der Gartenbewässerung
Sensibilisierung fürs Wassersparen
In den vergangenen Jahren haben veränderte Niederschläge, lange Hitzephasen und Trockenperioden dem Garten zugesetzt. Damit dieser auch in Zukunft noch blüht und gedeiht, braucht es eine durchdachte Wasserversorgung. Dazu gehört ein schonender Umgang mit der Ressource Wasser. Die Gartenbranche möchte Verbraucher und Kommunen hierfür stärker sensibilisieren. So plant ein Bündnis aus Industrie- und Handelsverbänden zurzeit eine Kampagne zum Thema Gartenbewässerung. Gemeinsam haben sie die Webseite www.wasserimgarten.info ins Leben gerufen, die viele Anregungen für eine nachhaltige und ressourcenschonende Gartenbewässerung bietet.
Die Anpassung an den Klimawandel erfordert eine effiziente Bewässerung von Bäumen und Grünflächen in der Stadt. © Ignacio Brosa auf Unsplash
Alternative Ressource Regenwasser
Um wertvolles Trinkwasser zu sparen, werden vermehrt alternative Ressourcen für die Bewässerung des Gartens genutzt. Am einfachsten und kostengünstigsten lässt sich das Grün mit gesammeltem Regenwasser bewässern. Der Industrieverband Garten (IVG) schätzt den durchschnittlichen jährlichen Wasserbedarf für einen Garten auf 150 bis 200 Liter pro Quadratmeter. Um das Sammeln und die Nutzung von Regenwasser zu erleichtern, bietet die Gartenbranche eine Vielzahl an Produkten. So gibt es Regentonnen mittlerweile in zahlreichen Größen und Formen, aus recyceltem Kunststoff und mit zusätzlichen Features wie einem Füllautomaten oder einer Pflanzschale für Blumen und Kräuter.
Mehr Effizienz bei der Bewässerung
Überhaupt ist „multifunktional“ ein wichtiges Stichwort für die heutige Gartengestaltung. So, wie der Außenbereich immer mehr zum Wohnzimmer, zur Küche oder zum Essbereich wird, so lassen sich neue Produkte verschiedenen Anlässen anpassen. Neue Outdoor-Küchen sind beliebig erweiterbar oder eignen sich in einer mobilen Version als Grill, Theke oder Feuerschale. Eine Nutzungserweiterung erfahren heute auch Hochbeete mit integriertem Frühbeet oder Komposter und Gadgets wie Außenleuchten mit eingebautem Bluetooth Lautsprecher.
Moderne Pumpen unterstützen beim sinnvollen Einsatz von Regenwasser. © GARDENA Deutschland GmbH
Digitale Helfer mit Einsparpotenzial
Im Privatgarten helfen moderne Bewässerungscomputer beim sparsamen Umgang mit dem kostbaren Nass. Die smarten Helfer ermöglichen ein bequemes und genaues Gießen ohne Wasserverschwendung. Aktuelle Modelle bieten verschiedene Zeitpläne und Bewässerungszyklen, die für unterschiedliche Bereiche des Gartens programmiert werden können. Die Steuerung funktioniert über WLAN und Smartphone-App, so dass sich die Bewässerung automatisch an die Witterung anpasst. Mit der digitalen Überwachung des Wasserverbrauchs lassen sich laut Herstellern bis zu 50 Prozent der monatlichen Wasserrechnung einsparen.
Gleichmäßige Versorgung für geringeren Verbrauch
Weitere Lösungen für die effiziente Versorgung des Gartengrüns sind aufeinander abgestimmte Pumpen- und Bewässerungsanlagen. Mit Tropfenbewässerung wird das Wasser damit gezielt und effektiv auf die einzelnen Pflanzen oder Rasenflächen verteilt. Für eine höhere Effizienz bei Sprühsystemen sorgen heute Hochleistungsdüsen mit einem besonders gleichmäßigen Sprühbild. Moderne Pumpen, die den gleichmäßigen Wasserdruck bei der Bewässerung gewährleisten, reduzieren ebenfalls den Verbrauch.
Handsprüher „Recyclution“ aus 95 Prozent recyceltem Kunststoff. © Birchmeier Sprühtechnik AG
Update von Schlauch und Gießkanne
Auch klassische Produkte für die Gartenbewässerung bekommen heute ein Update. Gießkannen und Sprayer werden aus recyceltem und recyclingfähigem Kunststoff gefertigt. Eine ergonomische Gestaltung erleichtert die Befüllung und Handhabung sowie das zielsichere Gießen. Neue Wasserschläuche sind besonders stabil und beständig gegen Witterungseinflüsse sowie UV-Strahlung. Für den schnellen Austausch von Zubehör und Ersatzteilen sorgen Stecksysteme, die untereinander kompatibel sind. Und die Aufbewahrung wird mit Akku-betriebene Schlauchboxen erleichtert.
Wasserstrategie für die Zukunft
Für ein zukunftsfähiges Management der Ressource Wasser wurde von der deutschen Bundesregierung eine Nationale Wasserstrategie verabschiedet. Die damit verbundenen Maßnahmen sollen schrittweise bis 2030 umgesetzt werden. Verbraucherinnen und Verbraucher können diese Strategie schon heute unterstützen, indem sie ihren Garten bewusster bewässern. Welche Neuheiten die Gartenbranche dafür auf den Markt bringt, wird die kommende spoga+gafa zeigen. Vom 16. bis zum 18. Juni 2024 werden in den Kölner Messehallen unter anderem Neuheiten in den Produktgruppen Wasser- und Teichtechnik, Wasser & Licht sowie Bewässerungs- und Beregnungstechnik gezeigt.
Autor
Leif Hallerbach I Broekman+Partner