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Vielfalt ist gefragt: Pflanzenauswahl für den nachhaltigen Garten

07.05.2020

Foto: beatricedegenhart.de

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Salbei, Dahlien, Bohnenkraut, Schafgabe, Sommerflieder … so langsam füllt sich der neue spoga+gafa Garten und wird grün. Aber welche Pflanzen machen ihn zu einem nachhaltigen Projekt?

Viele Menschen wünschen sich heute einen möglichst naturnahen Garten, der zudem umweltfreundlich und nachhaltig zu pflegen und bewirtschaften ist. Allerdings wissen sie häufig nicht, wie sie ihren konventionellen Garten so umgestalten können, dass er gleichzeitig diesen ökologischen Zielen als auch ihren formalästhetischen Ansprüchen entspricht. Garten-Bloggerin Beatrice Degenhart zeigt jetzt im frisch angelegten Mustergarten der spoga+gafa, wie es gehen kann.

Anregungen, Tipps und Ideen

Ende April 2020 fand ganz offiziell der erste Spatenstich in dem ausgewählten Gelände in der Kleingartenanlage „Kletterrose“ im Kölner Stadtteil Sülz statt. Die spoga+gafa hatte das Projekt Anfang des Jahres angestoßen, da ‚Nachhaltige Gärten‘ eines der Fokusthemen auf der im September stattfindenden Messe sein wird. In ihrem Blog berichtet Degenhart bis dahin nun kontinuierlich darüber, wie sie den Mustergarten Schritt für Schritt umgestaltet und wie sich dieser entwickelt. Dabei will die Bloggerin nicht nur zahlreiche nachhaltige und innovative Gartenprodukte vorstellen, sondern ihren Followern auch möglichst viele Anregungen, Tipps und Ideen für das eigene grüne Paradies zuhause mit auf den Weg geben.

Foto: beatricedegenhart.de

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Auswahlkriterien bei der Gartengestaltung

Ein wichtiger Aspekt für einen nachhaltigen Garten ist beispielsweise die richtige Pflanzenauswahl. „Da unser Projektgarten bei der Übernahme sehr verwildert war, muss ich viele Pflanzen sowohl für den Nutzgarten- als auch den Ziergartenbereich neu beschaffen“, erklärt Degenhart. „Natürlich habe ich mir lange überlegt, nach welchen Kriterien ich die Bepflanzung plane. Folgende Aspekte haben mich bei der Auswahl ‚begleitet‘: Den Schwerpunkt möchte ich auf heimische Gewächse legen. So ist beispielsweise eine Blumenwiese geplant und auch viele Heilpflanzen sollen ihren Platz auf dem Gelände finden. Um langfristig möglichst ressourcenschonend gärtnern zu können, gebe ich in der Regel Pflanzen den Vorzug, die gut mit Trockenheit klarkommen.“

Foto: beatricedegenhart.de

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Natürlich gestalten

Die Verwendung von möglichst vielen unterschiedlichen gebietsheimischen Blumen, Stauden und Gehölzen im Garten hat viele Vorteile: Sie sind an das hiesige Klima gewöhnt und finden daher optimale Bedingungen vor, um sich gesund zu entwickeln. Ob eher schattig oder sehr sonnig – für jeden Standort gibt es die passenden heimischen Gewächse. Geschickt ausgewählt und kombiniert, trägt der Gartenbesitzer damit nicht nur zur biologischen Artenvielfalt der Flora, sondern auch der Fauna bei. Denn die Pflanzen bieten Insekten, verschiedenen Vogelarten und Kleinsäugern wie Igeln sowohl ideale Nist- und Rückzugsmöglichkeiten als auch dank attraktiver Blüten und langanhaltendem Fruchtschmuck ein großes Nahrungsangebot. Fremdländische Zierpflanzen haben hingegen oft Früchte, mit denen die hiesige Tierwelt nichts anzufangen weiß, während hochgezüchtete Sträucher und Blumen mit gefüllten Blüten zumeist weder Pollen noch Nektar bieten.

Foto: beatricedegenhart.de

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Kleine Biotope

Anders als kurzgeschorene Rasenflächen sind Wiesen mit Gräsern, Kräutern und Wildblumen wertvolle Biotope, in denen sich unzählige Hummeln, Schmetterlinge und Wildbienen tummeln. Und auch Vögel, die sich von Insekten oder Samen ernähren, trifft man hier zahlreich an. Darüber hinaus geben sie jedem Garten einen sehr romantischen Charme. Degenhart rät, immer darauf zu achten, dass bei gekauften Saatgut-Mischungen hauptsächlich heimische Pflanzen aufgeführt sind. „Natürlich kann man die Samen für die Blumenwiese auch selber sammeln. Das ist besonders nachhaltig“, so die Expertin. „Zwar ist das etwas zeitaufwändig, aber dann hat man tatsächlich auch nur die Blumen im Garten, die man dort haben will. Ich habe mich hier im spoga+gafa Projektgarten für eine Mischung aus gekauftem und gesammeltem Saatgut entschieden.“

Foto: beatricedegenhart.de

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Ressourcen schonen

Gerade in Zeiten des Klimawandels, in denen die Sommer immer trockener und heißer werden, zeichnet sich ein nachhaltiger Garten durch einen ressourcenschonenden Umgang mit dem lebenswichtigen Gut Wasser aus. Die Garten-Bloggerin setzt daher bevorzugt Pflanzen mit geringem Wasserbedarf ein. „Viele Gewächse haben ganz unterschiedliche Strategien entwickelt, um Trockenperioden zu überstehen“, erläutert sie. „Einige, wie beispielsweise die Fetthenne, speichern Flüssigkeit in ihren Blättern. Andere, dazu gehört der Lavendel, schützen sich vor zu starkem Aufheizen und dem damit verbundenen Austrocknen durch ihr grau-silbriges Laub, das die Sonneneinstrahlung reflektiert. Und wieder andere, etwa die Kletterosen, bilden extrem lange Wurzeln aus und können damit sehr tief liegende Wasservorräte im Boden erreichen.“

Foto: beatricedegenhart.de

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Nutzgarten

Für Degenhart wird ein Garten aber erst dann wirklich zu einem nachhaltigen Garten, wenn es dort neben Pflanzen, die hauptsächlich unsere Augen erfreuen, auch solche gibt, die wir tatsächlich auch essen oder anderweitig verwenden können. Deshalb sollen im Projektgarten zukünftig verschiedene Gemüsesorten, zahlreiche Heilpflanzen und Kräuter wachsen, die sich in der Küche oder zur Linderung vieler Beschwerden einsetzen lassen.

Mehr über die richtige Pflanzenauswahl für einen nachhaltigen Garten oder das Gartenprojekt der spoga+gafa gibt es auf dem Blog von Beatrice Degenhart: www.beatricedegenhart.de