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Im Garten mit: Volker Püschel (Landschaftsarchitekt)

24.03.2019

Volker Püschel mit seiner Frau bei der Auszeichnung „Gärten des Jahres 2019“ © Callwey

Volker Püschel mit seiner Frau bei der Auszeichnung „Gärten des Jahres 2019“ © Callwey

Mit einem von ihm gestalteten Hausgarten konnte Volker Püschel den Wettbewerb „Gärten des Jahres 2019“ für sich entscheiden. Wir sprachen mit dem Landschaftsarchitekten über sein ausgezeichnetes Projekt, verwunschene Ruinen als Gestaltungselement sowie heutige Ansprüche an die Gartenplanung.

Herr Püschel, ein von Ihnen geplanter Hausgarten konnte sich beim Wettbewerb „Gärten des Jahres 2019“ durchsetzen. Welches besondere Konzept verbindet sich mit dieser Gartenanlage?

Auf dem Grundstück stand eine 100-Jahre alte, verfallene Backsteinvilla, die aus Sicherheitsgründen abgerissen werden sollte. Mit ihrem Bewuchs sah sie wunderschön verwunschen aus. Ich konnte die Auftraggeber davon überzeugen, die Außenmauern der Villa stehen zu lassen und in den neuen Garten einzubeziehen. Früher wurden in englischen Landschaftsgärten künstliche Ruinen gebaut – hier war sie schon vorhanden. So ist ein Raum entstanden, in den der Garten eingefügt wurde. Die vorhandenen Öffnungen der Fenster und Türen sind als Blickachsen mit in die Gestaltung einbezogen.

Blickachse im Ruinengarten von Volker Püschel © Callwey

Blickachse im Ruinengarten von Volker Püschel © Callwey

Welche Funktionen sollte der neue Hausgarten erfüllen?

Der neue Garten ist in einen größeren, ebenfalls von mir geplanten Bestandsgarten eingefügt worden. Dieser erfüllt vielfältige Funktionen als Nutz- und Spielgarten. Mit einer neu gebauten Orangerie, die ursprünglich für das Überwintern von Pflanzen gedacht war, ist der neue Garten zum Treffpunkt der Familie und mit Freunden geworden.  

Blick auf den Ruinengarten © Callwey

Blick auf den Ruinengarten © Callwey

Worauf sollte grundsätzlich bei der Gestaltung eines Gartens wert gelegt werden?

Das hängt fast immer von den Wünschen und Kostenvorstellungen der Auftraggeber ab. Ich mache in der Regel zwei bis drei Vorentwürfe, die dann als Grundlage für die Gartenplanung dienen. Ich persönlich bevorzuge vielfältige Gartenanlagen, die unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden.

Neue Orangerie im Ruinengarten © Callwey

Neue Orangerie im Ruinengarten © Callwey

Sie haben eine sehr lange Berufserfahrung. Haben sich die Ansprüche an die Gestaltung von Gärten und Freiräumen in den vergangenen Jahren verändert?

Die gegenwärtige Vorliebe für eine eher glatte und reduzierte Architektur überträgt sich mittlerweile auch auf die Gartengestaltung. Viele Menschen wollen heute einen „pflegeleichten“ Garten. Eine Grünanlage ohne Pflege gibt es aber nicht. Auf der anderen Seite möchten Auftraggeber heute einen bewusst lebendig gestalteten Garten, da sie den Wohnbereich ins Freie verlagern.

 Welche künftigen Herausforderungen sehen für Ihren Berufsstand?

Für die Zukunft wird die Grünplanung im größeren Maßstab entscheidend sein. Es muss mehr Grün in den Städten geben. Fassaden- und Dachbegrünungen könnten zum Beispiel dazu beitragen, die Folgen des Klimawandels etwas abzumildern.