Im Garten mit: Armin Rehberg (Landgard eG)
08.03.2019
Armin Rehberg – Foto: Landgard
Seit Mitte 2013 ist Armin Rehberg Vorstandsvorsitzender (CEO) von Landgard, der größten Erzeugergenossenschaft für Blumen und Pflanzen sowie Obst und Gemüse in Deutschland. Seitdem setzt er sich konsequent für die Umsetzung moderner, zukunftsweisender Ideen und Projekte ein, wie z.B. für den Aufbau und die Etablierung der Siegel „Deutsche Gärtnerware“ und „Deutschland schmeckt“ als Herkunfts- und Qualitätszertifizierungen. Auch die Werbeinitiative „Blumen – 1000 gute Gründe“ oder der „Cash & Carry Zukunftsmarkt Herongen“ gehören zu den Meilensteinen auf dem erfolgreichen Weg. Im Oktober 2018 zeichnete die Expertenjury des Taspo Awards den Diplom-Kaufmann und Manager für seine Verdienste um die Grüne Branche und die Erzeugergenossenschaft als „Unternehmer des Jahres“ aus.
Herr Rehberg, ein Kriterium, das bei der Wahl zum „Unternehmer des Jahres“ unter anderem besonders hervorgehoben wurde, ist das Umwelt- und Nachhaltigkeitsengagement von Landgard. Welche Schwerpunkte setzen Sie dabei?
Rehberg: Nachhaltigkeit ist für Landgard Überzeugungssache und Herzensangelegenheit und einfach alternativlos. Ein schonender Umgang mit den begrenzten natürlichen Ressourcen und Verantwortung für die Natur und Gesellschaft sind integraler Bestandteil unseres Wertesystems. Hierzu arbeiten wir bereits seit Jahren eng mit Umweltorganisationen und NGOs wie dem Naturschutzbund Deutschland (NABU), dem Global Natur Fund (GNF) und der Bodenseestiftung zusammen. Seit 2015 bündeln wir alle entsprechenden Aktivitäten in unserer Nachhaltigkeitsstrategie mit den vier Säulen „Grüne Produkte“, „Klima, Energie und Umwelt“, „Mitarbeiter“ und „Gesellschaft“. Gemeinsam mit unseren Mitgliedsbetrieben steigern wir kontinuierlich den Anteil nachhaltig produzierter Erzeugnisse, die weit über den integrierten Standard hinausgehend kultiviert werden. Dabei steht die gesamte Wertschöpfungskette im Fokus. Hierunter fallen z.B. ressourcenschonende Produktionsstrategien hinsichtlich des Einsatzes von Wasser, Energie oder anderen Betriebsmitteln oder die Entwicklung von biodiversitätsfördernden Nachhaltigkeitskonzepten. Gemeinsam mit den Mitgliedsbetrieben suchen wir auch nach neuen Verpackungslösungen, um z.B. herkömmliche Kunststoff-Blumentöpfe durch die Verwendung von Recycling-Kunststoffen oder biologisch abbaubaren Materialien dauerhaft zu ersetzen. In weiteren Projekten geht es darum, Verpackungen auch durch Maßnahmen wie „Natural Branding“ oder die Nutzung von Siegelfolien einzusparen.
Nachhaltigkeit hat bei uns aber noch viele weitere Facetten: So vermarkten wir unter der Lizenz „Biene Maja“ ausgesprochen insektenfreundliche Sommerpflanzen. Mit diesen Produkten können Gartenfreunde einen Beitrag zum Überleben wichtiger Bienenbestände und zur Erhöhung der Artenvielfalt leisten. Mit dem Projekt „Unser Schulgarten“ stattet die Landgard Stiftung jedes Jahr Grundschulen mit Hochbeeten, Pflanzen und allen wichtigen Utensilien für einen eigenen Schulgarten sowie umfangreichem Lehrmaterial aus. Die Schüler legen die Hochbeete mit Unterstützung unserer Experten in Eigenregie an und erleben unmittelbar, wie Obst, Gemüse, Kräuter und Blumen wachsen und gedeihen.
Seit 2017 finden bei Landgard außerdem jährlich die Nachhaltigkeitswochen unter dem Motto „Handeln statt Reden!“ statt. Gemeinsam mit Mitarbeitern, Kunden und Partnern zeigen wir dabei deutschlandweit, welche vielfältigen Gesichter das Thema bei uns als Erzeugergenossenschaft hat. Im Fokus stehen Projekte im Rahmen der vier Säulen unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Mit diesem Engagement konnten wir bereits wichtige Erfolge erzielen: Ein Beispiel dafür ist das Konzept „Iss So“ aus unserer Sparte Obst & Gemüse, mit dem sich Landgard gezielt für eine Vermarktung von Obst- und Gemüseprodukten einsetzt, die durch Umweltfaktoren wie zum Beispiel Hagel oder Unwetter zwar einen äußeren Schaden erlitten haben, jedoch qualitativ hochwertig und frisch sind. Das überzeugte auch Verbraucher, Handel und Fachjury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises, die „Iss So“ zu einem der drei nachhaltigsten Produkte Deutschlands und damit zu den Nominierten und Siegern des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2018 kürten. Darüber hinaus wurde „Iss So“ als Gesamt- und Publikumssieger beim Green Product Award 2018 prämiert und konnte sich als einziges Produkt der Grünen Branche unter den Aspekten „Design, Innovation und Nachhaltigkeit“ gegen insgesamt mehr als 400 Einreichungen aus 25 Ländern durchsetzen. Neben „Iss So“ war auch das Projekt „Unser Schulgarten“ als Sieger in der Kategorie „Kinder“ beim Green Product Award erfolgreich.
Bei einer neuen Produktlinie mit Blumen, Pflanzen, Obst und Gemüse arbeitet Landgard seit Anfang des Jahres eng mit der deutschen Boxlegende Axel Schulz zusammen. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit und was versprechen Sie sich davon?
Rehberg: Bei einem gemeinsamen Abendessen mit ein paar Flaschen Rotwein (lacht). Aber ganz im Ernst – Landgard setzt mit der Verbindung von grünen Produkten und bekannten prominenten Sympathieträgern aus dem öffentlichen Leben seit Jahren erfolgreich neue Impulse in der Grünen Branche. Unser Ziel ist, Leute immer wieder neu für Blumen und Pflanzen sowie Obst und Gemüse zu begeistern. Dieses Erfolgsrezept setzen wir jetzt zusammen mit der sympathischen Box-Legende Axel Schulz fort. Er war von unseren etwas verrückten Ideen rund um „AXELs Veilchen“ bei Blumen und Pflanzen sowie „AXELs Beißschiene“ bei Obst und Gemüse von Anfang an überzeugt und ist ein perfekter Partner für Landgard. Nicht zuletzt, weil Axel Schulz mit seiner unverwechselbaren Art für ehrliches und authentisches Auftreten mit viel Humor und Herz steht. Das entspricht genau dem, was wir in unseren neuen gemeinsamen Produkten widerspiegeln möchten. Wir wollen Geschichten erzählen und junge Leute erreichen – manchmal auch verrückt und anders.
Sie beschäftigen sich den ganzen Tag mit Gartenbauprodukten. Gibt es da in Ihrem eigenen Garten eigentlich auch Obst, Gemüse und Blumen? Oder nutzen Sie ihn eher als Grill- und Chilloase?
Rehberg: Ich habe es mal mit einem Kräutergarten mit meiner Tochter und Weinreben mit meinem Junior versucht und bin zweimal aufgrund mangelnden Zeiteinsatzes grandios gescheitert. Heute habe ich einen Gärtner, der kann das viel besser als ich und ich kann den Garten zum Chillen und Grillen genießen.
Weitere Informationen: landgard.de
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