Gärten des Jahres 2019
14.02.2019
Die Gärten des Jahres 2019 – Foto: Callwey
Vom Ruinengarten mit Sichtachse über den Gräsergarten mit Pool bis hin zur kleinen städtischen Oase mit kreisförmiger Rasenfläche – die am 08. Februar auf dem rheinländischen Schloss Dyck gekürten Gärten des Jahres zeigen das breite Spektrum der derzeitigen Gartengestaltung und geben einen Einblick in aktuelle Trends.
Bereits zum vierten Mal wurden die 50 schönsten Privatgärten des deutschsprachigen Raums ausgezeichnet. Der Callwey Verlag und die Zeitschrift „Garten+Landschaft“ hatten im vergangenen Jahr Landschaftsarchitekten, Gartengestalter sowie Garten- und Landschaftsbauer aufgerufen, ihre schönsten Projekte einzureichen. Einschränkungen hinsichtlich Größe, Lage oder Gartenstil gab es nicht. Kooperationspartner des Wettbewerbs waren der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL), der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) und die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e.V. (DGGL), die Zeitschriften „Mein schöner Garten“ und „Gartenpraxis“ sowie Dehner Garten-Center , Glatz Sonnenschirme , Hofquartier und Schloss Dyck .
Der Garten des Jahres 2019: „Der unvergleichliche Charme der Vergänglichkeit“ vom Büro Landschaftsarchitekt Volker Püschel aus Mettmann. Ausgeführt von der Ringbeck GmbH – Foto: Gölz/Neubauer, Gärten des Jahres 2019, Callwey
„Beim Anblick der romantischen Südfassade war mir sofort klar, dass hier das Potenzial für etwas ganz Besonderes schlummert.“ – Landschaftsarchitekt Volker Püschel – Foto: Gölz/Neubauer, Gärten des Jahres 2019, Callwey
Plattenwege und immergrüne Hecken bilden Sichtachsen, die den Blick vorbei an Gräsern und mediterranen Gehölzen hin zu dem eindrucksvollen Point de Vue lenken: der Ruine mit Fenster auf einen noch verborgenen Gartenraum. – Foto: Gölz/Neubauer, Gärten des Jahres 2019, Callwey
Eine beheizbare, gläserne Orangerie fügt sich harmonisch an die rustikale Ruine an und lädt stimmungsvoll beleuchtet auch während der Abendstunden zum Verweilen ein – Foto: Gölz/Neubauer, Gärten des Jahres 2019, Callwey
Aus der Vielzahl eingegangener Bewerbungen wählte eine renommierte Jury die 50 eindrucksvollsten Anlagen aus. Als Preisträger wurde das Projekt „Der unvergleichliche Charme der Vergänglichkeit“ vom Büro Landschaftsarchitekt Volker Püschel aus Mettmann gekürt. Mittelpunkt des Gartens ist die rustikale Ruine einer alten Backsteinvilla, die ursprünglich komplett abgerissen werden sollte. „Beim Anblick der romantischen Südfassade war mir sofort klar, dass hier das Potenzial für etwas ganz Besonderes schlummert“, erinnert sich Püschel und riet den Bauherren, drei der Außenwände zu erhalten. Das Ergebnis ist ein historisch anmutender Garten mit einer außergewöhnlichen Kombination von Immergrünen, Gräsern und mediterranen Gehölzen, die aufgrund der geschützten Lage auch in Nordrhein-Westfalen gepflanzt werden konnten. In einer Orangerie laden gemütliche Sitzgelegenheiten zum Verweilen ein, während stimmungsvoll integrierte Lichtquellen am Abend eine gemütliche Atmosphäre schaffen. Püschels planerische Vision wurde durch die Landschaftsgärtner der Ringbeck GmbH realisiert. Für das ebenfalls jetzt erschienene Buch „Die Gärten des Jahres 2019“ wurde der Siegergarten von der Fotografin Sibylle Pietrek wirkungsvoll in Szene gesetzt. In dem Werk finden sich natürlich auch alle weiteren ausgezeichneten Gartenanlagen sowie die 49 anderen Teilnehmer des Wettbewerbs.
Die Gärten des Jahres 2019 – Foto: Callwey
Weitere Auszeichnungen
Fünf weitere Projekte wurden am Abend geehrt: „Ein Gräsergarten am See“ von PARC’S Gartengestaltung GmbH (Rapperswil-Jona), „Mosaik der Kulturen“ von FFLO – James Fox (Tunbridge Wells), „Die Quadratur des Kreises“ von Brigitte Röde Planungsbüro Garten und Freiraum (Köln), „Im Holsteinischen Garten Eden“ von GrafGarten (Ascheberg) und „Methamorphe Verwandlung“ von Gartenwerk sander.schumacher.gmbh.co.kg (Düsseldorf).
Sich sanft im Wind wiegende Gräser neben großblütigen Hortensien, eingerahmt von Immergrünen – „Ein Gräsergarten am See“ von PARC’S Gartengestaltung GmbH setzt auf großflächige, reduzierte Bepflanzung und kombiniert diese mit Wegen, Treppen und einer Terrasse aus hochwertigem Holz. Ausführung: egli jona ag. – Foto: Gölz/Neubauer, Gärten des Jahres 2019, Callwey
„Mosaik der Kulturen“ von FFLO – James Fox bringt japanische, englische und deutsche Gartenkultur gekonnt zusammen und erschafft eine ganz neue Art des Gartenstils. Dort rahmen Bambus, Gräser und Nadelgehölze einen steinernen Weg ein, der durch verschiedene Gartenräume bis zum Haus führt. Ausführung: Forster Garten- und Landschaftsbau – Foto: Gölz/Neubauer, Gärten des Jahres 2019, Callwey
Eine kreisrunde Rasenfläche, eingefasst von Ruhrsandstein, bestimmt den Stadtgarten „Die Quadratur des Kreises“ von Brigitte Röde Planungsbüro Garten und Freiraum. Sitz- und Liegemöglichkeiten laden ein, den Blick auf Blattschmuckstauden, Gehölze sowie zahlreiche Blühpflanzen zu genießen. Ausführung: Jansen und Arens GmbH & Co. KG – Foto: Gölz/Neubauer, Gärten des Jahres 2019, Callwey
10.000 Quadratmeter groß ist das grüne Refugium „Im Holsteinischen Garten Eden“ der Gartenplanerin Fenna Graf von GrafGarten, die ihre Anlage als Bauerngarten mit modernen Elementen beschreibt. So gibt es sowohl naturnah gestaltete Bereiche mit zwei großen Naturteichen, als auch formal geschnittene Immergrüne und schlichte Wasserläufe und -becken. – Foto: Gölz/Neubauer, Gärten des Jahres 2019, Callwey
Aus einem trostlosen innerstädtischen Hinterhof plante und realisierte Gartenwerk sander.schumacher.gmbh.co.kg einen einladenden Gartenraum mit überdachter Pergola, Holzbank, raschelndem Bambus und atmosphärischen Lichtquellen. In Zukunft wird ein Wasserbecken das Projekt „Methamorphe Verwandlung“ komplettieren. – Foto: Gölz/Neubauer, Gärten des Jahres 2019, Callwey